Dem Regiomeister Allschwil davongerannt - Herren 1 liefern Topleistung ab!

"Joe" Kaltofen war seinen Gegenspielern oft ein Schritt voraus! "Joe" Kaltofen war seinen Gegenspielern oft ein Schritt voraus!
Der amtierende Regionmeister BC Allschwil erlitt gegen Liestal Basket 44 wortwörtlich Schiffbruch und haderte über weite Strecken mit dem Schicksal.
Liestal Basket 44 gewinnt dank Teamgeist, Variabilität, und jugendlicher Frische mit 93:70.

Das erste Saisonspiel gewann Liestal zuhause gegen Jura Basket, ein Team welches bereits einige Punkte in der Tabelle gesammelt hatte. In diese Kategorie fällt auch der BC Allschwil, umso fleissiger bereitete sich Headcoach Simic mit seinen Spielern auf diese Partie vor. Wie so oft im Leben kommt es dann irgendwie doch ganz anders, als man denkt. Einige Spieler mussten wegen der Entgleisung am Bahnhof SBB Umwege in Kauf nehmen, um rechtzeitig anreisen zu können. Trotz ÖV-Erschwernissen waren alle pünktlich in der Halle. Liestal erwischte den besseren Start als Allschwil. Johannes Kaltofen legte wie die Feuerwehr los und Sven Wolf sekundierte seine Leistung von aussen mit guten Distanzwürfen. Nur ein paar Turnovers trübten das Spiel in der Anfangsphase. Liestal spielte selbstsicher weiter und Allschwil haderte gegen Ende des ersten Viertels mit sich selbst. Die "Schwellheimer" waren gezwungen 40 Sekunden vor Viertelsende gar mit einem Timeout zu reagieren. Die 44er starteten auch gut ins zweite Viertel und der Vorsprung konnte auf 10 Punkte ausgebaut werden. Allschwil versuchte in dieser Phase etwas Ruhe ins Spiel zu bringen und konnte mit dem einen oder anderen Pivot unter dem Korb reüssieren. Auf Seiten der Liestaler brillierte Dominik Tschopp mit guter Defense und brachte den Ball eins ums andere mal umsichtig nach vorne. Auch Mangold wurde seinem Ruf gerecht und versenkte seinen zweiten Dreier. Der Nuglarer mit 1.Liga, NLB- und NLA-Erfahrung lief langsam aber sicher heiss. Derweil suchten die "alten Hasen" von Allschwil konsequent das Inside-Play - verlernt haben sie dieses Talent nicht. Zu viele Durchstecker, Spaziergänge und Abroller zum Korb musste Liestal den Allschwil-Expats zugestehen. Liestal versuchte sein Glück weiterhin von aussen, was nicht gelang und deswegen wurde taktisch fliessend umgestellt. Dea Cadosch mit einem Tipin und Garrett mit einem Segler durch die Zone erhöhten das Liestaler Score um weitere 4 Punkte. Allschwil musste erneut per Timeout reagieren und die Taktik anpassen. Liestal machte sich keinen Gefallen und schickte die Allschwiler wiederholt an die Linie wegen der Teamfoul-Limite. Kurz vor der Hälfte haderte Allschwil wieder mit dem Schiedsrichter und Liestal durfte wegen einem persönlichen Foul und einem "Technischen" gleich 4x an die Linie. Drei von vier Würfen landeten souverän im Korb. Danach kam es zu einer spannenden Schlusssequenz. Liestal durfte von der Seitenlinie einwerfen. Ein abgefälschter Pass landete mit Glück doch noch irgendwie auf Biegen und Brechen im Corner, und Sven Wolf liess sich nicht zwei mal bitten. Der Sissacher versenkte die Kugel per Swish im Netz. Die Folge davon: Viel Jubel und Geschrei auf der Liestaler Bank. Die erste Hälfte war für Liestal ein voller Erfolg, doch konnten die Oberbaselbieter dort anschliessen, wo sie aufgehört hatten? Ja, sie konnten und zeigten sich von aussen weiterhin stark. Simic forderte mehr Aggressivität im Spiel und auch diese Devise wurde umgesetzt. Dies äusserte sich allerdings auch in zu vielen Fouls am Anfang des dritten Viertels. Liestal gelang es die Allschwiler bei ca. 15 Punkten Vorsprung auf Distanz zu halten. Im Vergleich zum Vorjahr profitierte Liestal vor allem von der Grösse Halili's und Kaltofen's. Die beiden Big-Guys konnten wichtige Rebounds gegen die kräftigen Allschwiler sichern. 2 Minuten vor Schluss kam bei Liestal nochmals unnötige Hektik ins Spiel. Die Turnovers häuften sich und Simic mahnte seine Spieler einen kühlen Kopf zu bewahren. Übers ganze Spiel gesehen, war es die einzig schwache Phase der Liestaler. Der zwischenzeitliche Vorsprung von 18 Punkten schrumpf auf 12 Zähler. Marco Mangold erlöste die Liestaler mit einem And-1-Play im richtigen Moment.
Das mehr als deutliche Foul wurde wieder von den Allschwilern kommentiert, die auch in den Viertelspausen gezielt das Gespräch mit den Schiedsrichtern suchten.  An diesem Abend wollte der BC Allschwil aber noch nicht die weisse Flagge schwenken und sagte sich zweckoptimistisch "Let's have fun!". Liestal vermisste in dieser Phase die stoische Ruhe, die das Spiel der 44er über 3 Viertel hinweg auszeichnete. War dies ein Ausdruck von Lampenfieber? Das Inside-Play musste mehr Punkte abwerfen. Halili war sich seiner Rolle bewusst und scorte unter dem Korb, während Wolf von aussen draufpackte. Ein weiterer Fastbreak mit Abschluss durch Hirt liess das Score innert Kürze auf 20+ für Liestal hochschnellen. Die konsternierten Allschwiler wurden plötzlich ruhiger und lauschten Coach JP, der seine Jungs nochmals versuchte aufzurappeln. Das half nichts mehr, weil Point-Guard Sven Wolf (31 Punkte) völlig entfesselt aufspielte und mit seinen Dreiern das Schicksal der Schwellheimer besiegelte. Simic verzichtete im letzten Viertel komplett auf seinen Big-Guy Johannes Kaltofen, der eine sensationelle erste Hälfte spielte. Junior Kumbert Jöhl wärmte sich an der Seitenlinie ein und es war klar, dass auch er noch reinkommen würde. Weil es wieterhin am Schnürchen lief, kam neben Jöhl auch noch Junior Ponxha zum Einsatz. David Widmer lief sich auch schon mal ein. Die Rochaden im Spiel sorgten vorübergehend für ein paar Unsicherheiten in der Defense, was Allschwil dank Einzelaktionen nutzen konnte.  Eine tolle Ballstaffete der Liestaler war sinnbildlich für den Abend. David Widmer erhielt den Ball ungedeckt unter dem Korb und konnte das Leder nur noch reinlegen. Widmer scorte 6 Punkte in der Schlussphase und sorgte mit seiner schnörkellosen Effizienz für ausgelassene Stimmung. In der sogennanten "Garabage-Time" kassierte Allschwil noch das fünfte Technische Foul.  Allen in allem war es eine grandiose Teamleistung von Liestal Basket 44 mit tollen Einlagen auf den Innen- und Aussenpositionen. Sven Wolf's 6 Dreipunktewürfe seien auch nochmals erwähnt. Jugendliche Frische hat sich an diesem Abend gegen Jahre lange Erfahrung durchgesetzt. Die Liestaler waren agiler und fokussierter. Die Jungs von Marko Simic kommen immer wie mehr in Fahrt und gewinnen gegen Allschwil verdient mit 93:70.
 
Liestal Basket 44 - BC Allschwil 93:70 (41:29)
18:12, 23:17, 23:20, 29:21
BVN - Herren 2.Liga
29.11.17. Sporthalle Frenkenbündten, Liestal
25 Zuschauer. SR: Knüsli, Zeybek
Liestal: S.Wolf (31!), Kaltofen (14), Mangold (14), Garratt (7), Hirt (6), Widmer (6), Halili (4), Maggi (4), Tschopp (4), Cadosch (2), Lt.Ponxha (1), Jöhl. Abwesend: M.Dietrich, J.Dietrich.
Bemerkungen: Liestal mit 9 Dreiern, davon 6 Dreier von S.Wolf; Allschwil mit 5 technischen Fouls
 
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