«Seuzi» - Spitzenkampf im Gitterli-Hexenkessel hatte es in sich!

Das Damen 1.Liga-Team verliert zuhause gegen den Leader Seuzach-Stammheim mit 57:63 (24:35).
Der spannende Spitzenkampf hatte es derart in sich, dass die Fans in der zweiten Hälfte zum Faktor wurden.
 
Der in weiss gehüllte Schleifenberg, die rieselnden Schneeflocken und das bedeckte Gitterli-Feld trugen am Samstag-Nachmittag zur Winteridylle in Liestal bei. Dass es gerade in diesem romantischen Setting zu einem heissen Spitzenkampf kommen würde, passte auf den ersten Blick nicht unbedingt ins Bild. Doch das Aufeinandertreffen von Liestal Basket 44 und Seuzach-Stammheim hätte ohne weiteres auch die Etikette «Feuer gegen Eis» verdient gehabt. Der Spitzenkampf hielt, was er versprach!
 
Liestal startete allerdings unkonzentriert ins erste Viertel und musste innert 30 Sekunden den Gegnerinnen 4 Punkte zugestehen. Danach pendelte sich das Spiel ein. Gegen die schnelle Slowakin Egedova hatte Liestal allerdings kein Rezept. Die Flügelspielerin spielte für die slowakische Nationalmannschaft und stand in Frankreich und Ungarn unter Vertrag. Sie konnte mehrmals Coast-to-Coast durchmarschieren. Auf Seite von Liestal zeigte Helena Mastel eine gute Leistung und konnte durch die Zonen-Defense durchbrechen. Liestal bekundete Mühe mit der Zonenvertetidigung von Seuzi und wurde diesem Spiel selbst mit einem schnellen Transition-Game konfrontiert. Normalerweise sind es ja die Liestalerinnen, die den Ball mit Tempo vom Back- ins Frontcourt pushen. Kathrin Wiget konnte in dieser Phase nicht wie gewohnt punkten, sicherte Liestal allerdings wichtige Rebounds. Mit der Einwechslung von Amanda de Laat kam zusätzliche Dynamik im Spiel. Die junge Spielerin konnte gleich zwei schöne Würfe im Netz versenken. Liestal blieb dran, war in der Verteidigung aber immer wieder nachlässig, so dass «Seuzi» von aussen frei zu Treffern kam. Leider kamen in den letzten 3 Minuten unerklärliche Turnover dazu und die zwischenzeitlich aufgeholten Punkte mussten die Baselbieterinnen gleich wieder abgeben. Vor der Halbzeit sicherte Messerli Liestal einige wichtige Rebounds. Zur Hälfte stand es 24:35. Liestal hätte mehr Kampf und Einsatz zeigen müssen. Bekanntlich ist Angriff, die beste Verteidigung und umgekehrt!

Eine starke Reaktion war nötig und diese kam. Liestal startete verheissungsvoll ins dritte Viertel und konnte dank Jasmine Schoene punkten, die eine hervorragende zweite Hälfte spielte. Die Zuweisung in der Verteidigung klappte allerdings noch nicht wunschgemäss. Liestal fand plötzlich den Tritt in der Verteidigung, aber auch in der Offensive. Die Damen von Raphael Schoene spielten wie verwandelt. Sie verteidigten enger und spielten taktisch variabler. Wiget, de Laat und Erni scorten eins ums andere Mal. Ohne Egedova fehlte bei «Seuzi» jegliche Stabilität im Spiel und die Gäste wurden nervöser. Als Liestal die Führung übernahm, brachen in der Gitterli-Halle alle Dämme. Liestal war zurück und  es dröhnte  laut von der Trommel. Die Liestaler Fans schreiten, was das Zeugs hält. Liestal führte nach drei Vierteln mit 44:43.

Im vierten Viertel war Egedova bei Seuzi wieder zurück, die ihr Team in der Folge ein weiteres Mal eigenhändig in Front brachte. Liestal verschenkte leider unter dem Korb ein paar hunderprozentige Dinger. Nach dem Kräftesammeln im Timeout war Liestal mental wieder parat und startete erneut zur Aufholjagd. Egedova hatte «Seuzi» vor dem Timeout mit einem unglaublichen Dreier mit 11 Punkten nach vorne gebracht. Daniela Erni wollte den Match einfach nicht abgeben und scorte mit unglaublichen Pivots unter dem Korb. Liestal kam nochmals auf 3 Punkte heran. In der Schlussphase gelang es Liestal leider nicht die einfachen Punkte reinzulegen. Es war zum Verzweifeln, aber der Einsatz stimmte. Es wurde endlich richtig gekämpft. Diese Einstellung fehlte in den ersten zwei Vierteln. In der Crunchtime fehlte LB44 aber auch etwas das Glück. Joana Smith übernahm als routinierte Spielerin zurecht die Verantwortung. Coach Schoene zeichnete nochmals einige Setplays auf. Diese Möglichkeit ergab sich, weil Seuzach nach Fouls immer wieder Freiwürfe verwarf. Das Comeback gelang trotz allen taktischen Kniffs und Trick nicht mehr. In der Endabrechnung summierten sich auf Liestaler Seite zu viele Fehler, die am Ende für die Niederlage ausschlaggebend waren. Eines ist allerdings klar, Liestal spielte auf Augenhöhe und hätte gerade so gut als Sieger vom Platz gehen können.
 
In einer Woche (17.12, 14.00 Uhr) gastiert Wiedikon im Probasket-Cup im Gitterli. Auch dann soll die Ballonhalle wieder zum Hexenkessel werden.
 
Liestal Basket 44 - BC Seuzach-Stammheim 57:63 (24:35)
(13:20, 11:15, 20:8, 13:20)
Probasket - Damen 1.Liga
09.12.2017. - Ballonhalle Gitterli, Liestal. 100 Zuschauer. SR: Dürrenberger, Oetterli
Liestal: Schoene (15), Erni (12), Smith (8), Wiget (8), De Laat (6), Mastel (6), Millowitsch (2), De Simone, Dillier, Messerli, Schnyder.
 
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